Ob Wein schon von den Kelten auf den heutigen Gebieten von Österreich angebaut wurde, ist nicht erwiesen. Aber dass Traubenkerne in einer bronzezeitlichen Siedlungsgrube in Stillfried an der March in Niederösterreich vor rund 800 v. Chr. gefunden wurden, ist sicher. Biowein wird in Österreich erst seit einigen Jahren angebaut, aber dies mit großem Erfolg. Das Weingut Sepp Moser gehört zu den alten und großen Weinbaudynastien Österreichs. Seit dem Jahr 1849 wird das Wissen um den Wein von Generation zu Generation weitergegeben. Der berühmteste Spross dieser Familie ist zweifellos der renommierte Weinbaupionier Prof. h.c. Lenz Moser, der um 1950 die hohe Erziehungsform der Reben, die sogenannte Lenz Moser-Kultur entwickelte und damit nicht nur in Österreich, sondern auch in vielen anderen Weinbauländern die Weingartenbearbeitung maßgeblich vereinfachte. Seine Zwillingssöhne Laurenz und Sepp übernahmen das Weingut in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie teilten sich die Aufgaben: Sepp Moser war für den Weinbau und die Pflege der Reben zuständig. Laurenz Moser für die Kellerei. Das Weinhaus Lenz Moser war als Pionierunternehmen bekannt und exportierte in die ganze Welt.Sepp Moser entschloss sich daraufhin, eigene Wege zu gehen.
Er reduzierte die familieneigenen Rebflächen in Rohrendorf im Kremstal und Apetlon am Neusiedlersee auf die besten Lagen und setzte seinen Ehrgeiz daran, aus rund 33 Hektar Weinbergen charaktervolle, edle Weine zu schöpfen. Er übernahm das Atriumhaus in Rohrendorf, das ehemalige Wohnhaus der Familie Moser, adaptierte den Keller zum Weinkeller und gründete so im Jahr 1987 das Weingut Sepp Moser, das somit eines der jüngsten Weingüter Österreichs ist und dennoch bereits auf 150 Jahre Weintradition zurückblicken kann.Der fünffache Familienvater Nikolaus Moser hat sich dem Regionalismus und dem Ausdruck des Bodens verschrieben. Weinbaupionier, wie sein Großvater könnte man ihn schon fast nennen, wenn er auch in eine ganz andere Richtung geht. Während der Großvater versuchte, den Weinbau zu rationalisieren und ihn den modernen Zeiten anzupassen, liegt das Bestreben von Nikolaus Moser darin, möglichst gesunde Reben zu pflegen, die auf ausgewogenen, vitalen Böden wachsen. Das Weingut Sepp Moser unter der Leitung von Niki Moser ist eines der ersten Weingüter Österreichs, das auf biologischer-dynamischer Weinbau umgestellt hat.
Die Lage Gebling wurde bereits 1284 erstmals urkundlich erwähnt. Man nimmt an, dass der Name entweder von der Farbe des Bodens oder – wie an der Cote d’Or – vom gelben Herbstlaub stammt. Die Terrassen sind bis zu 700 Meter lang und nach Süden ausgerichtet. Der Boden besteht aus Konglomerat-Verwitterungsgestein, auf dem die Rebsorten Grüner Veltliner, Riesling, Chardonnay, Zweigelt und Blauburgunder bei einer Hangneigung von bis zu 45 Prozent ausgebaut werden. Der nun zertifizierte Ökowein aus der Lage Gebling sind mineralisch geprägt und ausdrucksvoll, aber trotz ihrer hohen Reife nie schwer.