Biowein – Was macht den Unterschied?

Was ist der Unterschied zwischen Biowein und konventionell angebauter Wein?

Biowein als Bezeichnung für ökologischer angebauter Wein ist erst nach der Umstellungsphase der Weinberge mit einer Dauer von drei Jahren möglich. Erst nach dieser Zeit kann der Winzer Weine mit dem Bio-Siegel kennzeichnen und als Bioweine verkaufen.

Der ständige Ausschuss für den ökologischen Landbau (SCOF) hat Vorschriften auf EU-Ebene für ökologischen Wein vereinbart. Die Verwendung des EU-Bio-Siegel mit der Codenummer der Zertifizierungsstelle ist verpflichtend für Bioweine von heute. Vorher konnten biologisch angebaute Weine nur als Wein aus Trauben aus ökologischem Anbau oder Wein aus  ökologisch erzeugten Trauben genannt werden, da die entsprechende Kellerrichtlinien für Weine aus ökologischem Anbau nicht geregelt war.

Biowein 

Als Gegensatz können konventionell hergestellte Weine zum Beispiel beim Anbau mit chemischen Pflanzenschutzmittel behandelt werden und beim Ausbau höhere Schwefelgehalte im Wein enthalten. Besonders problematisch erweist sich hierbei die Anwendung von mehreren Pflanzenschutzmittel (Cocktail) bei den Anwendungen. Die Nebenwirkungen einzelner Pflanzenschutzmittel kann noch im gewissen Umfang abgeschätzt werden, aber ein Cocktail verschiedener chemischer Pflanzenschutzmittel mit deren Wechselwirkungen greifen unkontrolliert in unser Ökosytem ein.

Hier ein Auszug des Umweltbundesamt, der wirklich aussagekräftig ist und die Wirkungen des konventionellen Weinbau nur ansatzweise erahnen lassen. Aber lesen Sie selbst:

Die Gruppe der Herbizide sind Wirkstoffe, die Pflanzen schädigen oder abtöten. Herbizide werden umgangssprachlich oft als Unkrautvernichtungsmittel bezeichnet – eine irreführende Bezeichnung, da die Wirkstoffe gleichermaßen auf unerwünschte und erwünschte Pflanzen wirken. Herbizide, allgemein als Unkrautvernichtungsmittel bekannt, macht hierbei mit etwa 40 Prozent den größten Teil der ausgebrachten Spritzmittel aus. Die meisten Pflanzenschutzmittel verfügen über ein relativ breites Wirkungsspektrum, so dass schädliche Nebenwirkungen auf Tiere und Pflanzen, die keine Schadorganismen sind, nicht ausgeschlossen werden können. Der großflächige und umweltoffene Einsatz der Pflanzenschutzmittel ist daher nicht nur mit einem hohen Nutzen für die landwirtschaftliche Produktion, sondern immer auch mit hohen Risiken für die Natur, das Grundwasser und die biologische Vielfalt verbunden. Der intensive Einsatz hochwirksamer Breitband-Herbizide und -Insektizide führt zwangsläufig auch dazu, dass die Pflanzenwelt verarmt und vielen Vogel-, Säuger- und anderen Tierarten der Agrarlandschaft die Nahrungsgrundlage weitestgehend entzogen wird. In zahlreichen wissenschaftlichen Studien wurde nachgewiesen, dass Pflanzenschutzmittel über die Nahrungskette eine der Hauptursachen für den Rückgang verschiedener Feldvogelarten, wie zum Beispiel der Feldlerche, der Goldammer oder des Rebhuhns sind. Auch der weltweit beobachtete Rückgang von Blütenbestäubern wird in der wissenschaftlichen Literatur in einem ursächlichen Zusammenhang mit den Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf die zeitliche Verfügbarkeit und die Vielfalt des Blütenangebots gesehen. (Quelle: Umweltbundesamt)

Biowein wird schon seit einigen Jahren in Weinführer und Fachzeitschriften empfohlen. Neue Impulse kommen von einigen Jungwinzer von Biowein-Bauern. Die Weingüter genießen meist höchstes Ansehen und wollen die Qualität dennoch steigern. Aber auch die Fruchtbarkeit der Böden und die naturnahe Arbeitsweise des ökologischen Weinbau fasziniert die Pioniere des ganzheitlichen Denkens. Es gab Zeiten, da wurden biologische Weine mehr aus ökologischer Überzeugung getrunken. Doch heute entdecken immer mehr Weinliebhaber die hohe Qualität des Ökowein, welcher Wein aus Trauben aus ökologischem Anbau ist und entscheiden sich bewusst für einen naturreinen Genuss.

Ökowein – Was ist im Keller erlaubt?

Eine EU-weite Kellerrichtlinie für Ökoweine wurde 2012 festgesetzt. Der ständige Ausschuss für den ökologischen Landbau (SCOF) eine neue EU-Vorschriften für ökologischen Wein vereinbart. Mit diesen Richtlinien wird die Verwendung der Angaben Biowein bzw. Ökowein in der Etikettierung zugelassen.

  •  Die meisten im konventionellen Weinbau zulässige Weinschönungsmittel sind im Ökobau verboten, stattdessen wird nur mit natürlichen Mittel, wie Bentonit oder Eiweiß die Weine geklärt.
  • Gentechnisch manipulierte Hefen oder Enzyme sind im Biowein – Keller nicht zulässig.
  • Der Sulfit-Gehalt wird für Weine aus ökologischem Anbau beschränkt werden.  Für Weine mit einem Restzuckergehalt von weniger als 2 g/l gelten danach folgende Höchstwerte:Rotweine max. 100 mg/l SO2 (herkömmliche Weine 150 mg/l)
    Weiß- und Roséweine: max. 150 mg/l SO2 (herkömmliche Weine 200 mg/l)Für alle anderen Weine werden die herkömmlich zugelassenen SO2-Höchstwerte um jeweils 30 mg/l abgesenkt.
  • Folgende oenologischen Verfahren sind verboten: Teilweise Entalkoholisierung, Teilweise Konzentrierung durch Kälte, Behandlung mit Kationenaustauschern, Entschwefelung durch physikalische Verfahren, Behandlung durch Elektrodialyse und die Behandlung mit Kationenaustauschern. Auch auf der Konservierungsstoff Sorbinsäure wird für Biowein in Zukunft nicht erlaubt sein.

Biowein – Was ist zulässig, wie wird im Weinberg gearbeitet?

  •   Biowein, woher kommt er?  Noch heute lassen sich Bioweinberge leicht an der üppigen Begrünung erkennen. Mit der großen Vielfalt an Grünpflanzen wird der Monokultur Rebe entgegengewirkt.
  • Der begrünte Weinberg vermeidet Erosionen und verhindert starkes Auswaschen des Oberbodens. Ein weiterer wichiger Vorteil von begrünten Weinbergen ist die Befahrbarkeit der Rebzeilen. Denn gerade bei feuchter Witterung muss der Winzer auch im Ökoweinbau zum Pflanzenschutz durch die Weinberge fahren können. Begrünte Gassen mit Kräuter und verschiedenen Gras- und Kleearten ermöglichen die Befahrbarkeit der Weinberge bei feuchter Witterung.
  •   Das intakte Ökosystem fördert die Widerstandskraft der Reben und schafft einen natürlichen Lebensraum für allerlei Nützlinge im Weinberg.
  •   Der Ökowinzer verzichtet auf den Einsatz von chemisch- synthetischen Pflanzenschutz und Düngemittel. Stattdessen werden vorbeugende natürliche Pflanzenschutz -und Pfllanzenstärkungsmittel eingesetzt.
  •  Zur Düngung werden nur organische und mineralische Materialien eingesetzt, wie zum Beispiel Stroh, Stallmist und Gesteinsmehle.
  • Statt „Unkrautvernichtungsmittel“ einzusetzen, wird der Boden mechanisch oder per Hand gelockert. Nach der Lockerung erfolgt meist eine Einsaat der Gründüngung.
  •  Das verwendete Rebgut im Biowein-Anbau ist gentechnikfrei!

Biowein, wie wird kontrolliert?

EU Biosiegel für Bioprodukte
EU Biosiegel

Für jedes Weingut, das Biowein, welcher wegen fehlender Kellerrichtlinien als Wein aus Trauben aus ökologischem Anbau bezeichnet wird, herstellt und vermarktet, gilt als Mindeststandart die Richtlinien der EU für ökologischen Landbau. Diese Verordnung legt fest, nach welchen Anbaumethoden gearbeitet und welche Hilfsmittel verwendet dürfen. Die Vorgaben werden jährlich von einem staatlich anerkanntem Kontrollinstitut kontrolliert.

Daneben gibt es die Anbauverbände Ecovin, Bioland, Demeter und Naturland in Deutschland, Nature et Progres in Frankreich und Ernte in Österreich. Diese Bioverbände, denen die meisten Bioweinbauern angehören, haben in der Regel noch strengere Auflagen als die EU.

Die Verwendung des neuen EU-Bio-Logos ist seit dem 1.7.2010 bei der Kennzeichnung von Öko-Lebensmittel verpflichtend. Folgende Produkte können gemäß den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau zertifiziert werden (Quelle: https://www.oekolandbau.de/bio-siegel/):      

  • lebende oder unverarbeitete Erzeugnisse aus Landwirtschaft oder Aquakultur,
  • verarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse und solche aus Aquakultur, die zur Verwendung als Lebensmittel oder Futtermittel bestimmt sind,
  • vegetatives Vermehrungsmaterial und Saatgut für den Anbau.

Lebensmittel mit Bio-Siegel gehören zu den Produkten mit dem höchsten gesetzlich gesicherten lebensmittelrechtlichen Standard.

BIOWEIN MIT ZUKUNFT: PIWIS – der Siegeszug der pilzwiderstandsfähige Rebsorten

Piwis – die pilzwiderstandsfähige Rebsorten sind nicht nur für den Anbau von Biowein von großer Bedeutung, sondern haben großes Potenzial die bekannten traditionellen Rebsorten auf der Welt zu verdrängen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Klassische Rebsorten wie Rieslinge oder Burgundersorten können ohne aufwendigen Pflanzenschutz keinen verwertbaren Ertrag bringen. Die alten Rebsorten sind durch Mehltaukrankheiten, wie Peronospera und Oidiun extrem anfällig und müssen ob konventionell oder biologisch intensiv während der Vegetationszeit begleidet und behandelt werden. Anders sind da die PIWIS unterwegs: Mit intensiver Forschung ist es gelungen, klassische oder neue Rebsorten mit pilzwiderstandsfähige Rebsorten zu kreuzen und den Weg zum Anbau mit wenig oder ohne Pflanzenschutz zu ermöglichen. Das Ergebnis der PIWIS sind wirklich hervorragende Weine, die jeder Weinliebhaber kennen sollte.

BIOWEINE MIT PIWIS: EIN ECHTER GEWINN FÜR DIE NATUR

Reben lernen kämpfen – der Weg zu rebellischen Bioweinen

Die Rebstöcke im Bioweinberg müssen sich die Nährstoffe aus der Tiefe holen. Denn zum Gegensatz der den konventionellen Kollegen werden die Bioreben nicht mit wasserlöslichen Kunstdünger versorgt. Die Reben im Ökoweinberg müssen aus der Komfortzone heraus und sich bewegen. Der logische Weg geht in die Tiefe. Rebstöcke können wenn sie müssen 6 – 8 Meter in die Tiefe gehen. Feine Haarwurzeln versorgen die Rebe mit Nährstoffe und Wasser. Was sehr wichtig sein kann, wenn die Niederschläge ausbleiben. Gerade bei lange anhaltender Trockenheit kann ein tief verzweigtes Wurzelwerk die Weinrebe noch über längere Zeit mit dem lebensnotwendigem Wasser versorgen.

Die  Rebstöcke lernen kämpfen, die Bioweine werden dadurch vielschichtiger und terroirbetonter. Der Weg zu rebellischen Bioweinen mit starken unverwechselbaren Charakter.

Was bringt der Biowein-Anbau unserer Umwelt?

  • Die Biowinzer haben sich für einen nachhaltigen Weg entschieden und arbeiten mit Mittel, die ihnen die Natur gibt. Mit Verzicht auf chemisch- syntetische Spritzmittel, Nitrate und Phosphate leistet der Biowein-Anbau einen wichtigen Beitrag für den Grundwasserschutz und damit verbunden unserer Trinkwasserqualität.
  • Die Weinreben beim Biowinzer wachsen nicht als Monokultur heran, sondern als Teil eines Ökosystems.  Die wichtigste Grundlage beim Ökolandbau ist ein gesunder und vitaler Boden ist. Die Düngung erfolgt mit Mist, Kompost, Gesteinsmehl oder der Einsaat Gründüngung wie zum Beispiel Kreuzblütler (Weißer Senf, Raps oder Ölrettich) oder Leguminosen (Lupinen, Wicken oder Klee).  Durch die dauerhafte Begrünung wird der Bodenerosion vorgebeugt und die wertvolle Erde bleibt dort wo sie vom Weinstock benötigt wird. Gegen Pilzkrankheiten werden natürliche Produkte wie zum Beispiel Fenchelöle, Molke, Ackerschachtelhalm gesprüht. Gegen Schädlinge kommen hingegen Peromone, die mit einer Verwirrmethode den Traubenwickler in Schach halten zum Einsatz.
  • Das intakte Ökosystem trägt dazu bei, dass die Artenvielfalt der Pflanzen- und Tierwelt gefördert wird und so fast ausgestorbene Arten im Weinberg wieder heimisch werden.
  • Bioweinbau ist für Bienenvölker wichtig. Bienen, Hummeln und Co. freuen sich für die vielfältige Begrünung im Weinberg, die mit vielen Blüten für reichlich Nahrung sorgen. Wer im Frühling blühende Weinberge erlebt hat, der kann sich auch an dem Brummen und Summen der Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Marienkäfer, Distelfalter und Schmetterlinge freuen. Diese Nützlinge helfen auf natürliche Weise Schädlinge zu dezimieren, ganz ohne Chemie.
  • Die Einsaat von Gründüngung ist eine wichtige Maßnahme im ökologischem Weinbau. Zur Gründüngung und Bodenverbesserung können verschiedene Getreidesorten, wie Roggen und Weizen, Kreuzblütler wie Ölrettich und Senf und ganz wichtig die Leguminosen , wie zum Beispiel die Ackerbohne, Platterbse, Lupine, Luzerne und verschiedene Kleearten im Weinberg ein gesät werden. Als bunte Farbtupfer in der sonst langweilige Monokultur Weinbau sind Sonnenblumen, Phacelia und Futtermalve eine durchaus willkommene Abwechslung für Mensch und Tier. Die Düngung im ökologischen Weinbau bedeutet in erster Linie der Ersatz von Nährstoffen. Die Begrünung im Weinberg ist untrennbar mit der Düngung verbunden.

Biowein Infos

Mit allen diesen Maßnahmen entstehen charaktervolle Bioweine direkt aus der Natur.

Umstellung auf den ökologischen Weinbau

Die Umstellung eines Weinbaubetriebes von konventionellen Weinbau auf ökologischen Weinbau dauert 3 Jahre. Der Umstellungszeitraum beginnt, wenn der Erzeuger seine Tätigkeit gemeldet und seinen Betrieb und seine Flächen dem vorgeschriebenen Kontrollsystem unterstellt hat. Die Umstellungsphase ist beendet, wenn die Dauer des Umstellungszeitraums durchlaufen ist. Erst nach der Umstellungsphase der Weinberge kann der Winzer die Weine als Bioweine kennzeichnen. Zur Kennzeichnung ist das EU-Bio-Logo vorgeschrieben. Darüber hinaus kann das nationale Bio-Siegel oder weitere Siegel der Bio-Anbauverbände verwendet werden.

Wie hoch ist der Marktanteil von Biowein in Deutschland?

Der Marktanteil von Biowein lag in Deutschland im Jahr 2008 bei gerade 0,6 %. Im Jahr 2015 stieg der Anteil der Ökoweine bis auf 4,8 % an. Laut einer Studie des britischen Marktforschungsinstitut IWSR fallen derzeit 77 Prozent des globalen Biowein-Konsum auf Europa. Deutschland ist die Nummer 1 mit einem Marktanteil von 121 Millionen Liter, was etwa 6 Prozent des deutschen Weinkonsum entspricht. 2018 wird der Marktanteil von Biowein in Deutschland vermutlich über 6 Prozent steigen. Überzeugte Biowein-Kunden legen auch großen Wert auf Regionalität, da kurze Wege Energie und Ressourcen schonen. Und natürlich macht es einfach auch richtig Freude den regionalen Winzer des Vertrauen selbst zu besuchen und sich von der Qualität und Philosophie des Betriebs zu überzeugen.

In den letzten Jahren haben mehrere große Betriebe auf Biowein umgestellt und zum Anstieg des Marktanteil beigetragen. Wobei bei einigen großen Unternehmen nicht immer die ökologische Überzeugung der wichtigste Faktor bei der Umstellung war, sondern der wirtschaftliche Vorteil im Vordergrund stand. Der Anstieg des Konsum von Biowein zeigt, dass die Kunden bereit sind, für Weine in Bio-Qualität aus der Region auch mehr auszugeben. Neben dem Genuss sind Konsumenten beim Thema Biowein aber auch der nachhaltige Umgang mit der Umwelt und die Arbeitsbedingungen in den Betrieben wichtig. Öko-Landbau schont unser Wasser, unsere Luft und unsere Böden. Natürlich überzeugen Bioweine auch im Geschmack immer mehr Weingenießer. Hochwertige, charaktervolle Weine in Bioqualität finden immer mehr Weinfreunde interessant. 

Unterschied zwischen Bio und Öko?

Die Bezeichnungen „Bio“ und „Öko“ findet man auf vielen Produkten als Hinweis auf besonders verträglich für die Umwelt und artgerecht hergestellte Lebensmittel. Produkte, die mit folgenden Begriffen gekennzeichnet sind, sind eindeutig Bio-Produkte: biologisch oder ökologisch, kontrolliert biologisch oder ökologisch, biologischer oder ökologischer Landbau.

Hier ein Auszug von Wikipedia zur ökologischen Landwirtschaft:

Die Begriffe ökologische Landwirtschaft, biologische Landwirtschaft, organische Landwirtschaft, Ökolandbau oder alternative Landwirtschaft bezeichnen die Herstellung von Nahrungsmitteln und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf der Grundlage bestimmter Produktionsmethoden, die eine umweltschonende Produktion sowie artgerechte Haltung von Tieren ermöglichen sollen. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/ökologische_Landwirtschaft)

Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen „Bio“ und „Öko“?

Eigentlich gibt es keinen Unterschied, denn beide Bezeichnungen meinen in der Regel das Gleiche. Denn  „Bio“ und „Öko“ kennzeichnen ausschließlich Lebensmittel, die im biologischen bzw. ökologischen Landbau produziert wurden. Zwar gelten nicht für alle Biosiegel und Ökolabel die gleichen Anforderungen, sie werden aber alle auf dem Grundprinzip des ökologischen Landbaus erzeugt und verarbeitet. Ein Unterschied zwischen Biowein und Ökowein gibt es also nicht.

Sind Bioweine auch immer vegan?

Bioweine sind nicht automatisch vegan. Hier kommt es auf bestimmte Verarbeitungsschritten bei der Weinbereitung an. Weine können nur dann als vegane Bioweine deklariert werden, wenn bei deren Erzeugung und Schönung auf Hilfsmittel tierischer Herkunft verzichtet wird. Hilfsmittel tierischer Herkunft können zum Beispiel Eiklar, Kasein, Gelatine oder Hausenblase sein. Gerade im dem Verarbeitungsschritt der Weinschönung werden für die Herstellung veganer Bioweine Bentonit oder Erbsenprotein eingesetzt. Für die Gerbstoffkorrektur kann mit der Mostoxidation gearbeitet werden, wobei die Gerbstoffe mit Hilfe von Sauerstoff ausgefällt werden. Im besten Falle kann bei ausgezeichnetem Lesegut und guter Kellerarbeit verhindert werden, dass zuviel Gerbstoffen in den Most gelangen und eine nachträgliche Gerbstoffkorrektur nicht notwendig ist. Aber auch bei der Schönung kann bei ausgezeichnetem Lesegut gänzlich auf Hilfsstoffe verzichtet werden, wenn der Winzer dem Wein die nötige Zeit für eine natürliche Sedimentation gibt.

Vegane Bioweine mit Kennzeichnung des V-Label möglich

Für die Kennzeichnung veganer Bioweine wurde von Ecovin und ProVeg gemeinsam Kriterien für die Lizenzierung des gesamten Herstellungsprozesses von Wein erarbeitet. Auf der Biofach in Nürnberg wurde von Ecovin und ProVeg Kriterien für die Kennzeichnung veganer Bioweine vorgestellt.

Schmeckt Ökowein besser?

Ob ein Ökowein besser schmeckt als ein konventioneller Wein hängt von vielen Faktoren ab, jedoch bringt der biologisch, erzeugte Wein einige unverzichtbare Voraussetzungen mit, um zu einen individuellen, hochwertigen Genuss zu werden.

Die Trauben von natürlich wachsenden Rebstöcken aus ökologischen Weinbergen sind besonders reichhaltig an Aromastoffen, denn die Traubenbeeren haben meist eine dickere Schale als im konventionellem Anbau. Diese Beerenschalen geben dem Rotwein eine besonders kräftige Farbe und aromareiche Tannine.

Die Bioweinrebe wurzelt naturgemäß tiefer um sich die Nährstoffe aus dem Boden zu holen und bringt dabei die Mineralität in die Trauben und damit in den Wein. Diese Mineralstoffe geben den Weine aus biologischem Anbau einen unverwechselbaren Charakter.

Die meist selektive Handlese bei der Ernte und die Spontanvergärung  mit eigenen Hefen im Keller bringen einen weiteren Qualitätsvorteil des Biowein mit sich.

 

 

3 Gedanken zu „Biowein – Was macht den Unterschied?

  1. […] Bei veganen Weinen können bei der Weinschönung zum Beispiel Bohnenstärke, Kartoffelstärke, Erbsenprotein oder die Mineralerde Bentonit eingesetzt werden.  Bei gesundem Lesegut kann bei der Schönung ganz auf Hilfsstoffe verzichtet werden, wenn der Winzer dem Wein die nötige Zeit für eine natürliche Sedimentation gibt. Ein Vorgang, den sich schon die Römer bei der Weinbereitung zu Nutze machten. Denn bei der natürlichen Sedimentation setzten sich die Trubstoffe nach unten ab und man kann den vorgeklärten Most abziehen. Die Mostvorklärung verfolgt das Ziel, den Resttrubgehalt möglichst niedrig zu halten. Das natürliche Sedimentieren benötigt allerdings mehr Zeit als das Arbeiten mit Hilfsstoffen. Eine erfolgreiche Vorklärung ist die Voraussetzung für reintönige und fruchtige Bioweine. Mehr Infos zu Biowein. […]

  2. […] bisher ökologisch angebaute Weine nicht Biowein oder Ökowein heißen durften, hatte wir bereits hier (KLICK MICH) und hier (KLICK MICH) […]

  3. […] jedes Weingut, das Biowein, welcher Begriff umgangssprachlich wird, rechtlich aber Wein aus Trauben aus ökologischem A…, herstellt und vermarktet, gilt als Mindeststandart die Richtlinien der EU für ökologischen […]

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